Sardischer Rotwein – die Anfänge
Sardischer Rotwein gehört für fast jeden Sarden zum Essen dazu. Sardinien ist vor allen durch seine abwechslungsreiche und wilde Geschichte geprägt worden. Bis ins späte Mittelalter wurde die sonnige Insel von den Spaniern beherrscht. Diese habe auch den Grundstein für eines der erlesensten Weinanbaugebiete Italiens gelegt. Die ältesten Rebsorten für den sardischen Rotwein wurden vor über 5.000 Jahren angebaut. Zu diesen Rebsorten gehören die Barbera sarda, Bovale sardo und Caddiu. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Weinkultur vom Haus der Savoyer beeinflusst. Sie versuchten süßere und nicht so kräftige Rebsorten zu kultivieren, zumindest soweit das möglich war, denn die Sarden sind ein eigenwilliges Volk.
Die Uhren auf Sardinien ticken etwas langsamer und mitunter lässt der Fortschritt auf sich warten. In unseren hektischen Zeiten meinen wir das im besten Sinne. In den meisten Rebsorten des sardischen Rotweins stecken noch heute spanischen Wurzeln.
Die sardische Weinkultur
Sardinien bietet nicht nur wunderschöne und berühmte Strände wie Costa Paradiso und Costa Verde, sondern ist geprägt von vielen Gebirgen mit sanften Hängen. Auf der italienische Insel herrscht ein mediterranes Klima mit milden Wintern und heißen Sommern. Im Zusammenspiel mit der vulkanischen Erden eignet sich Sardinien perfekt zum Weinanbau. Auf rund 45.000 Hektar Rebfläche gedeihen Rebstöcke mit kräftiger aber durchaus feinen Note. Viele Sarden schwören zudem, das Meersalz welches in der Luft liegt dafür sorgt, dass Ihre Rotweine zusätzlich eine besondere und einzigartige Note bekommen. Eine weitere Besonderheit sardischer Rotweine ist, der eher untypische hohe Alkoholgehalt. Mit durchschnittlich 13 bis 14% Vol. zählen sie zu den alkoholhaltigsten Weinen der Welt. Viele Winzer machen sich diesen hohen Alkoholanteil zu nutze um neben Weinen auch ein Art Weinlikör zu produzieren. Dieser wird meist zum Nachtisch gereicht.
Die wichtigsten Fakten zum sardischen Rotwein
Sardische Rotweine sind ähnlich eigenwillig wie Ihre Erzeuger. Ein auf der sonnigen Insel weit verbreiteter Brauch ist es, Rotwein nicht nur aus einer Rebsorte wie zum Beispiel Monica di Cagliari zu produzieren, sondern Trauben von verschiedenen Rebsorten zu benutzen. Diese Rotweine nennt man Verschnittweine. Das klingt in ersten Moment nicht besonders schön, aber selbst beim weltberühmten und Legendären Bordeauxwein aus Frankreich handelt es sich um einen Verschnittwein.
Da die Rebsorten auf Sardinien durchweg eher kräftig sind, wollen die Kellermeister mit dem Mischen der Rebsorten eine gewisse Ausgewogenheit kreieren, um beim wichtigen touristischen Gaumen zu punkten. Sardische Verschnittweine eignen sich perfekt zu Braten und Krustentieren, aber auch bei Pizza und Pasta macht man mit einem Rotwein aus Sardinien nichts falsch. Wer allerdings die reine und äußerst kräftige Note sardischer Weine genießen will, sollte zu Flaschen mit dem DOCG Siegel auf einer Banderole am Hals greifen. Das DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) steht für eine kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung. Damit wird garantiert, das nur einheimische Rebsorten wie Cannonau bei der Herstellung der Weine verwendet wurde.
Monica – ein Rotwein zum Verlieben
Monica, ist eine der Rebsorten, die Ihren Ursprung auf Sardinien haben. Ihr Name wurde von dem Wort Mönch abgeleitet. Heute geht man davon aus, dass spanische Mönche diese Rebsorte in der Gegend um Alghero kultivierten. Von dort hat sie dann Ihre Reise über die gesamte Insel angetreten. In all diesen Trauben stecken noch immer Jahrtausende alte spanische Wurzeln. Mittlerweile ist Monica auf der ganzen Welt verbreitet. Aus diesen Trauben werden einige der besten Rotweine weltweit produziert. Weine aus der Rebsorte Monica zeichnen sich durch eine besonders dunkle Farbe aus. Sein kräftiger runde Geschmack mit dem Aroma von dunklen Beeren passt perfekt zu deftigen Speisen und dunklem Fleisch.
Die besten Weine aus der Rebsorte Monica tragen ein besonderes Gütesiegel; Monica di Cagliari und Monica di stellen sicher, das eine besonders hohe Qualität gewährleistet wird. Flaschen mit der Aufschrift Riserva beinhalten einen ganz besonderen Wein. Wenn ein Winzer das auf seine Falschen druckt, muss der Rotwein eine Lagerzeit von mindestens zwei Jahren hinter sich haben.
Cannonau – der sardische Rotwein mit Charakter
Eine weitere weit verbreitete Rebsorte auf Sardinien ist der Cannonau. Aus diesen Trauben werden viele Rotweine auf Sardinien produziert. Viele Weingüter bauen ihn zwar an, jedoch in meist sehr unterschiedlichen Qualitäten. Ein gutes Zeichen ist auch hier die DOC Kennzeichnung. Besonders bei Verschnittweinen ist der Cannonau sehr beliebt. Ähnlich wie beim Monica gibt es auch beim Cannonau Gütesiegel. Weinflaschen mit Cannonau di Sardegna auf dem Etikett garantieren, dass er zu 99 Prozent aus der Rebsorte Cannonau besteht. Eine weitere Gemeinsamkeit zu Monica ist die Riserva Kennzeichnung.
Jedoch wird Wein aus der Rebsorte Cannonau zwei Jahre lang in Kastanien- oder Eichenholzfässern gelagert. Dadurch bekommt er eine nussige und meist auch holzige Note. Cannonau Rotweine passen perfekt zu dunklem Fleisch und Braten.
Rotwein - die sardischen Flaggschiffe
Wer sehr hohe Qualität und ausgezeichneten Geschmack für sein Geld bekommen möchte, sollte zu den Spitzenweinen Sardiniens greifen. Diese Flaggschiffe der sardischen Weinindustrie dürfen auf keiner guten Weinkarte fehlen. Die Weine Turriga von der Cantina Argiolas und Dule von der Cantina Gabbas sind gewissermaßen die Aushängeschilder einer ausgezeichneten Weinanbau-Region. Turriga passt mit seinem Geschmack von Bitterschokolade und vollreifer schwarzer Johannisbeere perfekt zu Braten, Wild und pikantem Käse. Dule kommt kräftiger und würziger daher und passt ebenso zu Braten und dunklem Fleisch. Die sardische Rotweinkultur ist seit Jahren auf dem Vormarsch. Viele Kenner schätzen die kräftige und würzige Art der sardischen Rotweine. Lassen Sie sich für einen Abend (oder zwei) in die eigenwillige, aber sehr liebenswerte Kultur Sardiniens entführen. Zu unseren Weinen passt ausgezeichnet das sardische Brot Pane Guttiau