Goethes Italienreise oder italienische Momente
Goethe bereiste Italien (genauer gesagt die Gebiete des heutigen Italiens - das italienische Königreich bestand 1861-1946) zwischen 1786-1788. In seinem zweibändigen Reisebericht „ italienische Reise“ beschreibt er das damalige, noch nicht geeinte Italien , sehr ausführlich. Leider steht nicht viel über seine kulinarischen Erlebnisse darin aber ich denke, daß er eine traditionelle, sehr regionale Küche mit einer Vielzahl an Spezialitäten erlebt hat.
Zwei „italienische Momente“ die ich vor vielen Jahren erlebt habe und mir bis heute in Erinnerung sind:
- Der Höllenschlund: Nachts auf der Autobahn auf dem Weg von Bozen in die Poebene – Dantes Höllenschlund – auf beiden Seiten der Autobahn zeichnet der Vollmond steile graue Felswände, die Autobahn hält Distanz zu den gigantischen „Schlundwänden“ und gleitet sanft in das immer breiter werdende Tal. Im Radio läuft „Riders on the Storm“ von der Doors, mit jedem zurückgelegten Kilometer wird es Wärmer und die Luft steckt voller Gerüche.
- Kartoffelpizza: Mit 14 Jahren war ich mit einer Jugendgruppe zu Besuch in Rom. Früh morgens kamen wir mit dem Zug aus Pescara und hatten eine volles Kulturprogramm vor uns. Mittags erreichten wir die Pizza Navona, mit seinen drei wunderbaren Brunnen. Aber was sind Kulturdenkmäler für eine Gruppe hungriger Jugendlicher – nebensächlich. Wir machten uns auf die Suche nach einem Mittagessen, in eine der Seitengasse wurden wir fündig. Eine Pizzeria, die stückweise Pizza vom Blech verkaufte. Herrlich, nie werde ich vergessen wie lecker ein Stück Kartoffelpizza auf dem Rande der Fontana di quattro Fiumi schmecken kann.
Regionalität ist Trumpf
Eigentlich hat auch die deutsche Küche eine Vielzahl an reginalen Spezialitäten zu bieten, leider geraten diese immer mehr in Vergessenheit oder werden belächelt. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Geschichte mit dem „Pfälzer Saumagen“ Helmut Kohl lud in den 1980gern Jacques Chirac zum Essen ein. Es gab den besagten „Pfälzer Saumagen“ und Hr. Kohl erntete dafür viel Spott. Zurück zu Italien. Jede Saison, jede Region hat ihre Spezialitäten und dies ist in der italienischen Küche ein wesentlicher Bestandteil. Man versteht sich darauf frische Produkte meist auf einfache, unkomplizierte und doch raffinierte Weise zu verfeinern.
Voll im Trend
Die italienische Küche ist nach wie vor voll im Trend: Viele Gerichte sind schnell und unkompliziert zubereitet, es wird viel frisches Gemüse verwendet und für jeden Foodtrend (vegetarisch, vegan, paleo) ist etwas dabei. Zum Beispiel Pansotti – die ligurische Variante der Ravioli mit Gemüsefüllung oder Tagliata aus der Toskana – in streifen geschnittenes Rinderfilet mit Rucola und Parmesan. Und ich garantiere Ihnen das Ihnen jeder Apotheker oder Ernährungsberater sagen wird "Frisch, selbst gekocht ist die beste Art der Ernährung" hierbei bestimmen Sie welche Zutaten verwendet werden und es macht Spaß zusammen mit den eigenen Kindern oder Freunden zu kochen und dann zu schlemmen. Qualität und Tradition ist für die vielen, meist kleinen Familienbetriebe wichtig. Jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb ist Bio zertifiziert, Tendenz steigend.